"Ein Nachtrag"


Viel hat sich in den letzten einhundert Jahren im Senftenberger Kohlerevier ereignet. Die Umwälzungen gehen weiter. Es ist Zeit, Dinge für spätere Generationen aufzubewahren. Die Werkstätten in Laubusch waren ein kleiner Teil von dieser Entwicklung. Laubusch liegt im Zentrum des Lausitzer Seenlandes. Es liegt ca. 12 km westlich von Hoyerswerda und 14 km östlich von Senftenberg.

Luftbild Braunkohlenwerk Laubusch

Foto: Der ehemalige Betriebskomplex des Braunkohlenwerkes in Laubusch.

Erkennbar die Hallen 1 bis 4, der Zuschnitt, die "Neue Halle" und die Stahlbauhalle

Die Werkstätten existierten über 75 Jahre innerhalb der Braunkohleindustrie im "Senftenberger Raum".

Die Entwicklung  begann 1914 in der Ilse-Bergbau-AG. Erst 1919 ging die Brikettfabrik in Betrieb.

Ab 1949 im VEB Braunkohlenwerk John Schehr, später 1968 im Braunkohlenkombinat Glückauf Knappenrode. 1990 wurde das Werk von der Lausitzer Braunkohle AG übernommen.

"Neue Halle"

   Erbaut 1956

Mechanische Werkstatt Laubusch, neue Halle

Warum diese Seite

Die Mechanische Werkstatt Laubusch im Lausitzer Braunkohlenrevier gibt es nicht mehr. Sie ist dem allgemeinen Niedergang des Braunkohlenbergbaus in der Region zum Opfer gefallen. 1914 gegründet, existierte sie bis  zum Jahr 2003. Es ist seitdem viel Zeit vergangen, aber es besteht die Hoffnung, noch viele Informationen für diese Seite zu erhalten. Diese Internetseite soll eine Erinnerung an diese lange Zeit sein. Sie erhebt keinen Anspruch auf eine Vollständigkeit.

 

Ein herzliches "Glück auf" allen, die diese Seite besuchen.

Entwicklung der Werkstatt bis 1989

 

  • 1914  Am Umformer am Birkenhain in Laubusch wurde eine Werkstatt eröffnet als Basis für den Beginn des Braunkohleabbaus in Laubusch.
  • 1915  Es beginnt der Bau eines Werkstattkomplexes im Fabrikgelände der Brikettfabrik Laubusch, Grube Erika.
  • 1918  Fertigstellung der Hallen 1 bis 4. Alle Hallen waren für die Instandhaltung von Brikettfabrik, Kraftwerk, Nebenanlagen und dem Tagebau der "Grube Erika" zuständig.
  •          Halle 1   Zimmerei, Sattler, Schuster, Lattenschuppen, Grubenwehr, Feuerwehr
  •          Halle 2  E-Lokbau, E-Motorenwerkstatt, Dampflokwerkstatt, Hebezeuge, Redler, Rohrleger
  •          Halle 3  Wagenwerkstatt (Kohle- und Abraumwagen), Schweißerei
  •          Halle 4  Eimerbau, Rinnenbau, Feuerschmiede, Schlosserei, Zerspanung, Gießerei
  • 1928  Gasentwicklerstation und ein zentraler Kolbenkompressor werden errichtet.
  • 1945-1949  Nach dem Krieg wurden die Brikettpressen der Fabrik 2 demontiert. Die Aufbauwerkstatt zog in den freiwerdenden Raum.
  • 1951   Es  wird eine Materialvorbereitung/Zuschnitt eingerichtet. Einsatz der ersten Arbeitsvorbereiter.
  • 1956  Aufbau des neuen Werkstattkomplexes mit Sozialgebäude und Baggermagazin.                                                       Der Wiederaufbau der Brikettfabrik und der  Aufschluss des Tagebaues Bluno erforderten erheblich größere        Leistungen durch den Werkstattbereich. Der neue Komplex sollte dies garantieren.
  • 1957  Einzug des E-Lokbaus in die neue Werkstatt.
  • 1960  Der Wagenbau zieht in die neue Werkstatt, die Zerspanung zieht in die freiwerdende Halle 3.
  • 1960  Der Eimerbau wird in Halle 4 erweitert, die Bandrollenreparatur beginnt im ehemaligen Lattenschuppen, Beginn Klebetechnik.
  • 1962  Die Anforderungen an den Stahlbau werden immer größer. Innerhalb der "Neuen Halle" gibt es deshalb mehrere Veränderungen. Mit der Erteilung der Lizenz zur Fertigung von tragenden Konstruktionen erfolgte 1980 der Umzug in das ehemalige Baggermagazin.
  • 1965  Das Gebäude des  Umformers wird Dieselwerkstatt, um die Reparaturen von Raupen und Rückmaschinen  zu sichern. Später wurden auch Straßenfahrzeuge repariert.
  • 1965  Es beginnt die  Entwicklung der Schweißtechnik, mit Rund- und Längsschweißautomaten neuen Schweißtechnologien bis hin zum Einsatz von Gelenkschweißrobotern.
  • 1984  Erweiterung der Leistungen des Materialzuschnittes. Einsatz von elektronisch gesteuerten Brennschneidmaschinen, Einsatz der Plasmaschneidtechnik, Durchlaufstrahlanlage.
  • 1988  Ausgliederung der Dieselwerkstatt und Aufbau der Ratiomittelwerkstatt.

 

Mechanische Werkstatt Laubusch, Logo

Ein eigenes Logo und ein Schriftzug zeugen vom Stolz der Kumpels der Mechanischen  Werkstatt Laubusch.

75 Jahre Mechanische Werkstatt Laubusch

Ein Höhepunkt:

Das 75-jährige Bestehen der Mechanischen Werkstatt Laubusch im Jahr 1989, mit einer großen Feier im Kulturhaus.

Quelle: Das Kollektiv 1989

Entwicklung der Werkstatt nach der  "Wende"

Was noch niemand wusste, aber einige schon ahnten: die 75 Jahr-Feier sollte der Abgesang für die Mechanische Werkstatt Laubusch werden.

Mit dem Ende der Brikettproduktion im Jahr 1993 begann der Abriss des gesamten Werkes in Laubusch.

Der Mechanischen Werkstatt, die zu dieser Zeit einen hohen technischen Stand und innovative Lösungen anbieten konnte, wurden im Zuge der "Wende"  zwei Überlebenschancen angeboten.

Zum Ersten die Teilprivatisierung im Rahmen einer Ausgründung oder

die Ausgliederung als Reparaturpool für Tagebaugeräte und Baumaschinen in die  Bergbausanierung und Landschaftsgestaltung Sachsen GmbH (BUL).

Entschieden wurde letztendlich eine Teilprivatisierung und somit gehörte dann die Werkstatt zu einem Instandhaltungsunternehmen der alten Bundesländer.  (WIG Industrieinstandhaltung GmbH & Co. KG?)

 

Ausgewählte Geräte und Anlagen sowie Personal (43 Personen) wurden in die neue Gesellschaft integriert. Als bauliche Hülle diente die ehemalige "Neue Halle" (siehe Bild oben). Die Halle wurde durch das Unternehmen aber nur angemietet.

Die Werkstatt hatte zuvor eine Belegschaft von ca. 250 Arbeitskräften. Dazu gehörten auch etwa zehn Technologen. 

  


Fotos des Braunkohlenwerkes


Luftbild Braunkohlenwerk Laubusch
Luftbild Braunkohlenwerk Laubusch

Foto:  Das Braunkohlenwerk Laubusch  1992?   Quelle: unbekannt

Foto: Heimatverein Laubusch/Hoyerswerdaer Tageblatt


Die Standorte der ehemaligen Werkstatt 2017


Foto: Blick hinter das Verwaltungsgebäude                                             Foto: Fläche der ehemaligen Werkstatthallen 1 bis 4 mit                         Quelle: W. Buschmann 2017                                                                                     beginnender Neuansiedlung von Gewerbe.

 

Fotos: Freifläche, ehemaliger Standort der "Neuen Halle"

Quelle: W. Buschmann 2017


Der materielle Rest des Werkes


Fotos: Der materielle Rest des Werkes.

Quelle: W. Buschmann 2017


Der Marktplatz Laubusch 2017


Fotos: Bilder vom Marktplatz Laubusch

Quelle: W. Buschmann 2017